Assassin's Creed Valhalla

Vorteile

• Porträtiert ein lebendiges Bild des dunklen Mittelalters in England
• Befriedigender und blutiger Kampf

Nachteile

• Beschränkte Optionen für Stealth-Spielweise

Assassin's Creed Valhalla verbindet moderne Rollenspielelemente mit sozialem Stealth und rücksichtslosem Kampf. Das Ergebnis ist ein Spiel, das den epischen Umfang und die pragmatische Ideologie des Wikingerzeitalters einfängt. Gleichzeitig setzt es eine Geschichte fort, die vor über einem Jahrzehnt begonnen hat. Großenteils ist es gelungen, ein Erlebnis zu schaffen, das für Neulinge einladend ist, während es gleichzeitig die Mechaniken und narrativen Wendungen bietet, die Veteranen der Serie zu schätzen wissen.

Valhallas Interpretation der mittelalterlichen Britischen Inseln ist seine beeindruckendste Leistung. Obwohl diese Inseln auf den ersten Blick nicht die Größe oder atemberaubende Schönheit früherer Schauplätze wie des alten Ägypten oder Griechenlands zu haben scheinen, beweist die Liebe zum Detail, dass England ebenso der Erforschung würdig ist. Von zeitgenössisch modernen Städten über neblige Moore bis hin zu windgepeitschten Stränden ist die Karte wirklich gewaltig und fängt das Gefühl - wenn auch nicht die exakte Geografie - des Lebens auf den Inseln ein.

Doch der größte Realismus entsteht nicht aus der Kulisse, sondern aus der Erzählweise. Du spielst eines von zwei Wikinger-Geschwistern, die Norwegen verlassen, um in England ein neues Leben zu beginnen. Um hier zu bleiben, musst du dir deinen Platz unter den kriegführenden Fraktionen des dunklen Mittelalters in England erkämpfen. In praktischer Hinsicht führt das meist zu cleveren Neudeutungen erwarteter Assassin's Creed-Motive. Die Geschichte selbst ist im Grunde in Vignetten unterteilt. Deine Charaktere erkunden die Welt und gehen Bündnisse mit verschiedenen Lords ein, die im Wesentlichen als eigenständige Kurzgeschichten funktionieren.

Diese Geschichten sind generell gut geschrieben und lohnend, werden aber umso lohnender, je weiter man voranschreitet. Um das Ende der Geschichte zu erreichen, benötigt ein durchschnittlicher Spieler über 40 Stunden Spielzeit, aber die ausgefeilte Charaktergestaltung belebt die Umgebung während dieser Zeit. Und einmal isolierte Geschichten beginnen sich zu verflechten, wenn Charaktere wiederkehren und sich soziale Komplikationen häufen.

Die mittlerweile etablierten Standards der Assassin's Creed-Reihe sind auch hier zu finden. Deine Wikingersiedlung kann mit der Zeit ausgebaut werden, um die Einrichtungen zu verbessern und neue Bewohner anzuziehen. Eine Reihe von Sammelobjekten und Nebenquests sind locker mit der laufenden Handlung verknüpft, und massiven Festungsbelagerungen bilden den Höhepunkt vieler Missionen.

Valhalla markiert eine noch deutlichere Abkehr von den Stealth-Grundlagen, die einst das Herzstück der Serie bildeten. Glücklicherweise ist der Kampf hier erstklassig. Es gibt eine viszerale Brutalität im Kampf, die diesen lebendig wirken lässt, auch wenn er funktional vielen Dark Souls-Klonen ähnelt. Aber die Vielfalt der dir zur Verfügung stehenden Werkzeuge, die tatsächlich hilfreichen Fertigkeitenbäume und die befriedigende Schwere der Kämpfe bahnen neue Wege für die Zukunft der Serie.

Vorteile

• Porträtiert ein lebendiges Bild des dunklen Mittelalters in England
• Befriedigender und blutiger Kampf

Nachteile

• Beschränkte Optionen für Stealth-Spielweise